Erstmals war der Reformationstag in Hamburg ein Feiertag, was denn auch gleich zu einer mit zehn Rennen bestückten Nachmittagsveranstaltung führte, die via ATG-Totalisator abgewickelt wurde. Natürlich – ist man geneigt zu konstatieren – spielte auch das Wetter wiederum mit. Die Sonne schien, und dennoch fiel ein Schatten über den ersten Renntag nach dem großartigen Grand Prix-Tag, denn ein ganz Großer des deutschen Trabrennsports ist nicht mehr. Der ehemalige HTZ-Präsident, der zweimalige Derbysieger und Gewinner von 4.240 Rennen, Peter Heitmann, verstarb im Alter von nur 69 Jahren am letzten Oktoberwochenende. Mit einer Schweigeminute nach dem dritten Rennen wurde seiner gedacht.

Roland Hülskath einziger Doppelsieger

Der fünfmalige deutsche Champion Roland Hülskath avancierte mit einem Doppelschlag zum Akteur des Nachmittages. Zunächst führte er einen bärenstarken Debutanten sofort in den Winner-Circle. Tandor nahm das Rennen auf den letzten 700 Metern so richtig auf und gewann in zukunftsträchtiger Manier. In flotten 1:16,1 legte der Oesterdiekener nicht nur die Maidenschaft ab, sondern empfahl sich nachdrücklich für das Halali am kommenden Renntag.

War Hülskath dabei als Catchdriver zum Zug gekommen, so zeichnete er bei Good Game BR auch als Trainer. Nach einer wirklich meisterhaft getimeten Fahrt war Good Game BR längst in Sicherheit, ehe Capten Jack H oder Fitforfun noch einmal gefährlich hätten werden können.

Championesse kann es eben

Auch einen etwas verunglückten Start steckte O’Sunday im Trabreiten weg und wurde von Ronja Walter energisch vorwärts geritten. Schon im letzten Bogen war der bis dato 2018 sieglose Wallach klar voraus und ließ sich nicht mehr einholen. Leider fiel ausgerechnet in dieser schnellen Sattelprüfung die Zeitmessung aus.

Ungeschlagen

Auch ihren dritten Start beendet Lucky Lady Blue siegreich. Birger Jörgensen ließ Start-Ziel nicht wirklich etwas anbrennen und gewann überaus sicher mit einem Hals Vorsprung gegen Prinz Neo. Für Trainer Hannu Voutilainen rundete sich ein Renntag doch noch glücklich, der im Heat von Glaedar wenig verheißungsvoll begonnen hatte, denn Glaedar hatte sich seines Fahrers entledigt und stürmte fahrerlos um die Bahn. Doch weder ihm noch dem aus dem Sulky gestürzten Christoph Pellander war gottlob etwas passiert.

Leonie Kalis passierte überhaupt gar nichts. Fast ein wenig langweilig mag sie ihre erste Fahrt in Hamburg wahrgenommen haben, denn mit Super Queen C kontrollierte sie jederzeit souverän das Geschehen und musste niemals irgend etwas befürchten.

Ein packendes Bord-an-Bord-Duell zwischen der zeitweise enteilten April Classic und Fast and Furious endete mit einem Sieg des Dunkelfuchses gegen die Schimmelstute, doch Siegfahrer Jörg Hafer hatte alle Register ziehen müssen. So spannend endete ein Renntag, an dem auch Heiner Christiansen mit Larsson, Kornelius Kluth mit Go for Gold, Michael Larsen mit Highway Fortuna und Victor Gentz mit Gustavson Be in den Winner-Circle eingezogen waren.