Am Freitagvormittag standen sieben Prüfungen in Hamburg auf der Karte, davon sechs PMU-Rennen, die natürlich eine starke Besetzung gefunden hatten, wobei sich dies allerdings mehr auf die Qualität denn auf die Quantität bezog. Spannende Rennen aber wurden es allemal, und auch am Toto, ob nun am deutschen oder am „französischen“, gab es das eine oder andere zu schnappen. Das Überfahren von Pylonen war davon abseits Thema der Diskussionen im Nachhinein. Generell aber war es der Vormittag des Josef Franzl, der vier Lasbeker Sieger in die Schlacht schickte, von denen er selber drei fuhr und einen Joachim Hay überließ. Franzl selbst vervollständigte seine Triumphtour dann durch einen Treffer mit seiner eigenen Stute Whispering Angel.

Pferde mit Zukunft

Schon der erste Lebenserfolg von Toledo beim Debut in Mariendorf war ungemein beeindruckend gewesen, weshalb man ihm auch beim ersten Hamburg-Start viel Vertrauen entgegen brachte, obwohl die 2.500 EUR-Klasse bärenstark besetzt war. Josef Franzl übergab das Kommando umgehend an den Zuchtgefährten von Toledo, Tantris, der allerdings im letzten Bogen noch führend ansprang, als er angegriffen wurde. So kam Tsunami Diamant-Bruder Zyclon Diamant zum Ehrenplatz hinter einem auf und davon gehenden Toledo, während Hoss Power als Dritter für eine schöne Dreierwett-Quote von 160,5:1 verantwortlich zeichnete.

Für eigene Farben im wahrsten Sinne des Wortes kam Josef Franzl dann zum Sieg mit Whispering Angel. Der in Hamburg meist in Lasbeker Farben gewinnenden Franzl ließ sich mit der eigenen Whispering Angel lange Zeit, rollte im letzten Bogen in dritter Spur heran und imponierend an allen vorbei. Die außen herum gut laufende Olympia Greenwood und Libertie Maza hart innen ergänzten den Einlauf.

Sieg Nummer drei für Josef Franzl wurde fällig durch Theresita, die erstmals ohne Eisen antrat und nach einer überpaceten Anfangsphase ihrer Konkurrenten am Ende andere Ware war. In Love Burois verteidigte sich um den Ehrenplatz gegen Isadora Newport. 

Der vierte Treffer war dann fällig mit Sambasamba, wobei hier einige Klippen zu umschiffen waren. Zunächst gab es einen Fehlstart, dann endete man eigentlich als Zweiter, doch eine Überprüfung durch die Rennleitung verhalf dem Ready Cash-Sohn noch zum Sieg. Der „erste Sieger“ Limbo K Newport hatte im letzten Bogen und im Einlauf das Geläuf nach innen verlassen und sich damit einen Vorteil verschafft, der nach Ansicht der Rennleitung entscheidend war, denn im Ziel hatte die beiden nur ein Kopf getrennt. Dritter wurde so oder so Run of the Race auf weiten Wegen.

Ein wahrlich gutes Pferd ist sicher auch Nicolas Matisse, der nach seinem Paris-Abstecher in Hamburg mal wieder zu einem Volltreffer mit Marciano Hauber kam. Trotz der Todesspur sammelte der jetzt 4-Jährige alle Gegner ein, von denen sich Readly Passion ebenfalls glänzend schlug. Mylie Scott war lange die Protagonistin und kam am Ende auf dem dritten Rang ein.

Bürgertraber vorn

Aus der Radfahrerlage setzte sich Michael Nimczyk mit Ignatz von Herten durch. Der 10-Jährige schnappte sich den bald nach vorn gezogenen Noubliez jamais im Einlauf und machte die Besitzer glücklich, den Verein Bürgertraber Herten. Dritter wurde Fend d’Ukraine.

Den „Franzl-Renntag“ rundete dann Joachim Hay ab, der in einem Amateurfahren die ihm anvertraute Lasbekerin Tirana zum Erfolg lenkte. Unterwegs hatte es einige Bewegung gegeben, doch am Ende hatten die beiden die Nase vorn gegen eine über die Open Stretch heranstürmende Holly Bork und einen wenig glücklichen Nobel Steel, dessen „Pylonenfahrt“ aber in keiner Richtung Niederschlag fand.

cb