Mit einem Schrecken begann die PMU-Veranstaltung an einem kühlen Mittwochabend in Hamburg-Bahrenfeld, denn kurz vor der Parade zum ersten Rennen fiel der Teil des Flutlichtes aus, der normalerweise vom Tribünendach strahlt. Doch Techniker Maxim machte sich auf die Suche, entdeckte ein durchgeschmortes Kabel und schaffte es binnen Minuten, die Anlage wieder zum Leben zu erwecken. Eine tadellose Leistung im Vorfeld des Renntages, der so lediglich mit ein klein wenig Verspätung beginnen und bei bestem Licht durchgeführt werden konnte. Die sieben Rennen umfassende Karte hielt etwas für jeden Wettergeschmack parat, denn lukrative Quoten waren ebenso zu vermelden wie die entsprechend dünnen Auszahlungen bei den Knack-und-Back-Wetten. Ein wahres Fest hingegen feierte das Gestüt Seelust der Familie Föllmer, denn mit allen drei angereisten Startern – aus eigener Zucht! - konnte man zur Siegerehrung vorfahren. Da konnte es Trainer Bernd Warnke verschmerzen, dass aus dem zugesagten guten Wetter nichts wurde, denn später am Abend begann es tatsächlich noch zu nieseln.

Seelust mit weißer Weste

Zum Auftakt sicherte sich Dennis Spangenberg mit dem 22:1-Außenseiterin All Brioni gleich das Kommando und wollte es auch nicht mehr hergeben, als Jochen Holzschuh mit Flow Hazelaar danach gelüstete. Am Ende musste sich der Seelust-Traber aber dann mächtig strecken, um den innen geschonte Oase Vrijthout abzuwehren, die noch enorm auf Touren kam. Außen schnappte sich Rushida die Bronzemedaille.

Andre Pögel schnappte sich das erste Amateurfahren des Abends und brachte zugleich den zweiten Seelust-Sieger zurück in den Stall, obwohl er mit Bel Massive durch die Todesspur musste. Den Widerstand des Piloten Rolfi hatte er ausgangs der letzten Kurve dann gebrochen, doch bis zum Ziel galt es auf der Hut zu sein, denn die geschonte flat rate hall kam noch einmal bedrohlich auf. Auch seine zweite Fahrt für das Gestüt Seelust münzte Andre Pögel dann in einen Volltreffer um. Während sich Xpensive Diamant und Ready for Capri nach einem Privatduell früher oder später verabschiedeten, verabschiedete sich die am 500-Meter-Pfosten nach vorn gezogene Early Love von der konsternierten Konkurrenz. Die Stute gewann mit Weile-Vorsprung gegen Milton T und London, eine Reihenfolge, die niemand auf seinem Wettschein vorfand.

Ebenfalls ein Doppelschlag

Nach einem Fehlstart, bei dem er nicht gut weggekommen war, klappte der zweite Versuch nicht nur für den favorisierten Purple Rain deutlich besser. Bald nach vorn gezogen kontrollierte Robbin Bot das Geschehen und fuhr die Gegner auf der letzten Halben aus den Hufen. Der innen hinter ihm jeden Meter sparende Kjeld von Haithabu wurde klarer Zweiter, während das Zielfoto auf dem dritten Platz Free Bird und Floris van Egmont nicht trennen konnte.

Seinen zweiten Tagespunkt holte sich Bot dann mit South Carolina AS, die Start-Ziel das Zepter schwang. Bot musste sich jedoch mächtig rühren, um die Schlussattacke von Grace abzuwehren. Hoss Power lieferte als Dritter eine gute Leistung ab.

Das Viererwettrennen sicherte sich Thomas Panschow mit der 17,7:1-Chance Lotus Centaur, die bis zum Scheitel des Schlussbogens innen geschont werden konnte, um dann auf freier Bahn sehr schnell zu werden und Rita niederzuringen, die es außen herum doch etwas schwerer angetroffen hatte. Die speedigen Fifi du Gassel und Mass Finest liefen noch auf den Viererwettschein, dessen richtige Form 2000:1 brachte.

Den erwarteten Favoritensieg gab es dann in der besseren Anfängerklasse, als Tonga Start-Ziel zum Geldwechselkurs von 1:1 nicht zu boxen war. Der Lasbeker gewann auch seinen zweiten Lebensstart mit Josef Franzl und hielt sich den brav laufenden Krikri du Flot vom Leib, klar zurück komplettierte Ivonka O.E. die Knack- und Backwette, die 3,4:1 zahlte.

cb