Der Renntag begann hochsommerlich: trocken, warme Temperaturen, doch schon bald verdunkelte sich der Himmel über der Trabrennbahn in Hamburg-Bahrenfeld, denn die angesagte Hitzgewitterfront zog heran und über die Hansestadt hinweg. Während andernorts viel herunterkam, blieb es in Hamburg relativ kommod, was den Niederschlag anging, doch fallen tat er auch hier. Davon ließen sich die Norddeutschen eher motivieren, „gewannen“ sie doch den Renntag wie später der HSV im ersten Relegationssspiel in Berlin.

Ungeschlagen

Zum Auftakt musste Cassius Clay mit Michael Nimczyk als glasklarer Favorit Nehmerqualitäten beweisen, denn Courage mit Kornelius Kluth machte Ihrem Namen alle Ehre und stellte den Gegner zum Kampf. Doch der Wallach verteidigte seinen mit einigem Aufwand errungenen Vorteil und behielt auch beim vierten Start seine weiße Weste.

Mit der nächsten Favoritin aber erlitt der Goldhelm dann Schiffbruch, denn Kampala Newport konnte beim neunten Jahresstart nicht den siebten Treffer erzielen, obwohl sie von ganz außen recht mühelos nach vorn kam. Sie ließ dann Anis Rower gewähren, was sich Thomas Panschow dann zu seinem Vorteil angedeihen ließ. In Front angekommen ließ er einfach keinen mehr vorbei, Kampala Newport konnte die Stute genauso wenig kippen wie die außen herum bärenstark gehende Rita.

Der deutsche Amateurchampion Thomas Maaßen war für eine Fahrt nach Hamburg gekommen und wartete selbst nach verspätetem Eintreffen dann auch noch auf sein Pferd. Auch Velten Isabel war ein „Stauopfer“ gewesen, doch davon ließen sich beide nicht beeindrucken und stiefelten ihr Pensum vorn nach Hause gegen den Dauerzweiten San Pardo.

Der Norden schlägt zurück

Dann aber kamen die Nordlichter so richtig in Fahrt. Den nächsten Favoritensturz besorgte dann Kornelius Kluth mit Crazy Boy. Der Hengst war seit dem Buddenbrock-Rennen nicht mehr draußen gewesen und bot aus dem neuen Quartier gleich eine tolle Wiedereinstandsform. Obwohl er eine knappe Runde vor Schluss ein Eisen einbüßte, sammelte Crazy Boy den langen führenden und an der letzten Ecke rumpelnden Joncy de la Cour ebenso ein wie Mega Occagnes.

Seinen zweiten Treffer in seinem fast noch neuen Krafft-Dress erzielte Kornelius Kluth dann mit Donato Princess, die eine siegreiche Generalprobe für das Pit Pan-Rennen absolvierte. Aus dem Rücken des Piloten attackierte er im letzten Bogen nach einer etwas verbummelten Partie unterwegs Icebear Newport und schnappte sich diesen locker.

Lange gewartet

Für eine Sensation war Carsten Abel verantwortlich. Mit Shake that Heaven schaute er sich das Geschehen vorn in aller Ruhe an und schritt im letzten Bogen außen zur Tat. Die 55,7:1-Außenseiterin sammelte dann nicht nur den Totofavoriten Fröhlich ein, sondern holte sich dann auch noch den Skalp von Drafi Hall. Damit war die V6-Wette gesprengt. Für Carsten Abel war es der erste Sulkytreffer, seit es am 4. Dezember 2004 das letzte Mal in Elmshorn gereicht hatte.

Reichen tat es dann auch für sein Paradepferd Larsson, mit dem Heiner Christiansen konsequent von Start und auf Sieg fuhr. Auch hier hätte Kornelius Kluth beinahe noch den Favoriten gekippt, doch Windspeed kam nur dicht heran, aber eben nicht vorbei.

cb