In Zeiten des Umbruchs sind ungewöhnliche Termine nichts Ungewöhnliches. Erstmals in der langen Geschichte des Trabrennsports in Hamburg wurde – so es bekannt ist - an einem Montag, der ein Werktag ist, am Mittag veranstaltet. Fünf PMU-Lunchraces wurden ausgefahren auf einer Piste, die sich witterungsbedingt als nicht ganz leicht befahrbar erwies, aber sicher ein besserer „Spieluntergrund“ war als der „Rasen“ in Mönchengladbach am Tag zuvor beim Bundesligaspiel, das mit einer erneuten Niederlage der heimischen Borussia endete, was deren Fan Michael Nimczyk aber nicht daran hinderte, tags drauf in Hamburg für die Glanzlichter zu sorgen.
Zunächst siegt Bronze
Victor Gentz gewann sein erstes Rennen in Hamburg mit dem neuen Helm. Der ihm am Sonnabend, also zwei Tage zuvor, verliehene Bronzehelm glänzte nach dem ersten Rennen des Vormittages in Hamburg auf der Siegparade mit Mephisto PS. Das Glück des Tüchtigen war dabei auf seiner Seite, denn der von Start weg führende Sandsturm kam eingangs der Zielgeraden aus dem Takt und machte so unfreiwillig den Weg frei für Mephisto PS, der so natürlich nicht die Mühe hatte, die er anderenfalls hätte haben können, wie Victor Gentz im Siegerinterview einräumte: „Ich weiß nicht, ob wir Sandsturm ohne Fehler gepackt hätten.“
Goldhelm siegt
Michael Nimczyk trägt den Goldhelm, und diesen trug er nach dem zweiten Rennen auch im Winner-Circle, in den er mit Fantasia Newport einfuhr. Mit der Stute hatte er umgehend das Kommando übernommen und dann geschickt das Tempo verschleppt. Die Hauptkonkurrentinnen Cascada und Gwenda Beuckenswyk waren hinter ihr an der Innenkante zum Zuschauen verurteilt. Auf den letzten 500 Metern fuhr Nimczyk dann ab und hatte gegen die dann freigelassene Cascada keine Probleme, den Sieg einzutüten.
Hannah Hazelaar als TraberParti-Pferd enttäuschte die starke Besitzerschaft nicht. Nach recht früher Offensive hatte Michael Nimczyk mit der Stute das Kommando nach einer Runde übernommen und verteidigte dieses leicht und locker. April Classic und In my mind kamen dahinter ein.
Seinen dritten Sieger steuerte der Goldhelm zum Abschluss der Veranstaltung. Mit Montecore Mo wartete er lange am Schluss, um auf den letzten 300 Metern dann die Sache souverän umzubiegen.
Schwarma siegt
Das dritte Rennen des Tages sicherte sich Tim Schwarma mit Bachmann, der von einem überpaceten ersten Kilometer profitierte und auch weite Wege auf dem zweiten Kilometer wegsteckte, um sich Little Danny vom Hals zu halten. Dritter wurde der lange führende Grande Cunera vor einem sehr gefällig laufenden Ramazotti Diamant. Damit schaffte Schwarma den letzten Sieg in seiner Laufbahn als „Nur-Fahrer“, denn in Zukunft wird es auch einen Trainer Tim Schwarma geben.