Herrlichstes Wetter begleitete den Renntag am Ostermontag und war damit der absolut richtige Rahmen für den großartigen Sport, der an diesem April-Tag auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld zu bestaunen war. Ein packender Endkampf eröffnete passenderweise die Veranstaltung, die im weiteren Verlauf dann mit dem Schwarzer Steward-Rennen den ersten Saisonhöhepunkt bot. Der überlegene Sieger Luuk Schermer trabte mit 12,6 Saisonrekord und erwies sich als würdiger Triumphator.

Wie vom anderen Stern

Hatte man im Vorfeld mit einem spannenden Rennen gerechnet, so strafte der langsamste Vorlaufsieger alle Experten Lügen. Micha Brouwer, der schon nach dem Vorlauf optimistisch gewesen war, ging das Finale mit Luuk Schermer entsprechend offensiv an und holte sich im ersten Bogen von Redford das Kommando. Zu diesem Zeitpunkt waren Lozano und Capitano fehlerbedingt bereits aus der Partie. Später gesellte sich bei der scharfen Fahrt auch Feline Burgerheide zu den Disqualifizierten, während Totofavorit Gladiator As außen aufzog, doch schon mit erreichen des letzten Bogens nicht mehr wirklich zwingend siegverdächtig wirkte.

Ausgangs der letzten Kurve verschärfte Luuk Schermer die höllische Fahrt noch einmal und machte sich frei von der Konkurrenz, die geradezu in einem schwarzen Loch verschwand, als der mächtige Dunkelbraune sich davon machte. Als Redford an der letzten Ecke abhob, waren nur noch drei im Rennen: Der Triumphator sowie Gladiator As und Lindstedt Boko, die beide trotz toller Leistung chancenlos waren. Micha Brouwer war beim Siegerinterview begeistert ob der Leichtigkeit des Sieges: „Ich habe einmal angefragt, und wir waren sofort leicht 20 Meter weg.“

Kämpferisch

Virginias Prime holte sich mit Kornelius Kluth völlig verdient zum Auftakt des Renntages den ersten Jahreserfolg. Doch der Breeders Crown-Dritte musste hart kämpfen, um den sofort nach vorn gezogenen Otero mit dem letzten Schritt niederzuringen.

Nummer zwei war dann ebenfalls eine knappe Angelegenheit. Fröhlich war mit ein wenig aufwand auf der ersten Überseite nach vorn gezogen an Instant Calin, der sich in der Distanz hart innen noch einmal klar anbot, doch das Blatt gegen den Jauß-Traber nicht ganz wenden konnte.

Bei seinem dritten Sieg musste Kluth zwar auf der Hut sein, doch nachdem er sich mit Magic Love früh das Kommando gesichert hatte, kam er nicht wirklich mehr in Bedrängnis, obwohl Stallgefährtin Timoka Corner es noch einmal in netter Manier versuchte.

Viermal zugeschlagen

Das Finale zum Schwarzer Steward-Rennen hatte Kovi Stream etwas überraschend verpasst, doch wie so oft birgt vermeintlich Schlechtes auch etwas Gutes in sich. Die Stute entschädigte sich in der Hand von Michael Nimczyk im Finale B, in dem sie an der Spitze lange schalten und walten durfte, ehe es auf der finalen Geraden aus ihrem Rücken Luna Scott noch einmal versuchte, dabei aber wackelte und erfolgreich von Robin Bakker abgefangen wurde.

Seinen zweiten Treffer landete der Goldhelm dann im Rennen der besten Klasse. Das Frei-für-alle löste er mit Everest Vedaquais nach einem Zwischenspurt an die Spitze, um dann den favorisierten Edens Boy vorbeizulassen. Diesen konterte er dann über die Open Stretch in toller Manier aus und gewann in 13,2.

Den prä-finalen Punch setzte der Goldhelm dann mit Cassius Clay auf der Zielgeraden, als der nach dem legendären Box-Weltmeister benannte Wallach die Gegner zu Boden streckte. Gadira lief als speedige Zweite über die Open stretch erneut ein feines Rennen und fing Gentle du Noyer noch ab für Silber.

Mit Kampala Newport schlug Nimczyk – vor der Abreise in die „zweite Heimat“ Schweden – den Schlussakkord an. Die Führung hatte er unterwegs abgegeben an Anis Rower, bekam die fein durchziehende Stute aber in der Distanz leicht in den Griff und gewann passenderweise das Goldy Stardust-Rennen zum Ausklang des Großkampftages in Bahrenfeld.

Umsichtig

Umsichtig agierte Sina Baruffolo bei ihren beiden Fahrten, die sie mit 100 Prozent Erfolgsquote abschloss. Zunächst war die schon tags zuvor in Sonsbeck doppelt siegreiche Baruffoloüberlegt unterwegs mit ihrem Ikarios, denn sie ließ sich von Waikiki Fortuna den Weg zeigen, um dann über die Open stretch zuzuschlagen, dabei liefen die beiden auch die Pilotin Black Pearl ab. Danach servierte sie Hell Cat ein perfektes Rennen, ließ die anderen sich kabbeln und schnappte sich Maharana C.G. auf der Endgeraden.

Nach einem ordentlichen Debut, das aber wegen eines Fehlers nicht erfolgreich verlaufen war, hielt sich Reginald Dwight nun beim zweiten Lebensstart schadlos. Thomas Panschow führte den Wallach früh an die Tete und behielt letztlich leicht die Oberhand gegen die aus seinem Rücken attackierende Sannawa und den ein großes Pensum absolvierenden Joncy de la Cour.

cb