Sehr zum Leidwesen von Josef Franzl, der bis zu diesem Höhepunkt der elf-Rennen-Karte mit den Lasbeker Trabern das Geschehen durch überzeugende Siege von Naheed, Ovation L.A. und Maxi Cup eindrucksvoll beherrscht hatte.
Den Sieg versprungen
Auch das Sunset Lane-Rennen schien sich zu einer reinen Formsache für Franzl zu entwickeln, nachdem Oscar L.A. im kleinen Fünferfeld, aus dem sich Man U mit einer Galoppade im ersten Bogen verabschiedet hatte, umgehend das Kommando übernommen hatte. Alles lief nach Plan, ein gleichwertiger Gegner war nicht in Sicht, bis der vermeintliche Sieger fünfzig Meter vor dem Ziel plötzlich das Geläuf verlor und den Weg frei machte für die immer an zweiter Stelle liegende Versailles Diamant. Andre Bakker musste wegen eines Wechselschritts in der Zielgeraden zwar noch eine Überprüfung überstehen, doch dann stand der Sieg in 1.15,9/1.680 m endgültig fest. Hinter der Stute, die sich somit wie einst Sunset Lane im Derby gegen die Hengste durchsetzen konnte, rückten auch Make me happy P und die in der Außenspur gut gegangene Jeanet Newport einen Platz auf. Bakker hatte zuvor schon mit der völlig überlegenen US-Stute Frosted für das Quartier von Paul Hagoort gewonnen.
Starke Gastspiele
Auch dem dänischen Klassenfahrer Birger Jörgensen gelang ein Doppelerfolg. Mit Guy Pomponne profitierte er vom frühen Ausfall des Seriensiegers Larsson und ließ sich anschließend in der Tagesbestzeit von 1:14,4/1.680 m auch durch die Todesspur nicht aufhalten. Noch mehr Eindruck machte Crown Wood, mit dem Jörgensen bis in den Schlussbogen hinein am Ende des Feldes wartete, um im Speed mit dem „Geheimtipp des Tages“ doch noch alles in den Griff zu bekommen. Ein weiterer Gästeerfolg war durch C’est la Vie C fällig, mit der Stefan Schoonhoven sich von der Spitze aus gegen Knight Rider soeben ist Ziel rettete und damit einen dritten Sieg von Birger Jörgensen verhinderte.
Ohne schwitzen geht es nicht
Aufregend ging es auch in weiteren Rennen des abwechslungsreichen Nachmittags zu. Als Auftaktsieger in der V65 sorgte Capten Jack H dafür, dass alle, die ihn als Bankpferd gewählt hatten, im Rennen blieben. Kornelius Kluth machte es aber spannend, schritt erst im Schlussbogen in vierter Spur zur Tat und spielte im Einlauf die Überlegenheit des Wallachs aus. Noch dramatischer war die Entwicklung im Amateurfahren. Früh an der Spitze liegend, schien Mon Etoile das Geschehen zu beherrschen. Dann rauschte außen wie auf Schienen Opalis heran und knapp vorbei, doch noch besser konnte es zwischen den beiden Stuten Stradivari, mit dem Cathrin Nimczyk bei ihrem 100. Sieg die Nase knapp vorn hatte. Auch sie musste aber bange Minuten wegen einer Gangartüberprüfung überstehen. Den größten „Knaller“ produzierte zum Abschluss Thomas Panschow. Mit dem auf der ersten Runde etliche Wechselschritte einlegenden Vampeier folgte er noch im letzten Bogen deutlich hinter dem Hauptfeld, als der 51,6:1-Außenseiter ungeahnte Reserven entwickelte und noch an allen vorbeilief. Mit der ähnlich krassen Außenseiterin Liberty Bell und Iron Polly auf den Plätzen zahlte die Dreierwette bemerkenswerte 9.568,8:1.