Nach dem großartigen Grand Prix-Wochenende kehrte der Alltag wieder ein, doch der hat bekanntlich auch seine Reize. Genau wie die Jahreszeit, denn der Herbst begleitete den Abendrenntag Mitte Oktober auf der Hamburger Trabrennbahn in Bahrenfeld. Bei Flutlicht herrschte halt eine besondere Atmosphäre bei den sieben Rennen, die regenfrei abgehalten werden konnten. Dominierender Akteur war Deutschlands Champion Michael Nimczyk, der den anderen kaum etwas übrig ließ.
Full House
Wer beim Pokern ein Full House hat, braucht nicht groß zu bluffen, da kann der Pott normalerweise schon mal reserviert werden, es sei denn, es kommt Michael Nimczyk mit seinem „Blatt“: Vier Asse und ein König waren es, was er auf den Tisch legte am PMU-Abend in Hamburg.
Der Goldhelm eröffnete mit der Cassirer-Siegerin In Style. Die Stute gab das eroberte Kommando im zweiten Bogen kommentarlos ab an Rolfi, um diesen über den Open Stretch dann locker auszukontern und zu beweisen, dass sie auch in der höheren Garnitur bestens klarkommt. Hinter den beiden Favoriten komplettierte Vamos Fks die Dreierwette, die so noch lohnende 64,3:1 zahlte.
Treffer Nummer zwei für das Quartier war dann fällig mit Talija. Michael Nimczyk steuerte für Besitzerin Karin Walter-Mommert und Trainer Mats Strandquist die Stute aus der Radfahrerlage auch beim zweiten Lebensstart zur Siegerehrung. Dank dem Zweitplatzierten London gab es in der Viererwette erneut keinen Treffer, was den Jackpot anschwellen ließ.
Als Catchdriver holte er sich den dritten Punkt. Mit Emmett Downs attackierte er aus dritter Position im letzten Bogen und knackte den Piloten Kjeld von Haithabu, während Nordic Jaycee über die Open Stretch zu spät nachsetzen konnte, um den Sieger noch zu kippen.
Ohne Bluff
Immerhin einen Nadelstich konnte Flotte Biene in die Erfolgsbilanz des Champions setzen. Mit Kornelius Kluth ging das Auftaktrennen zur V6-Wette an die Jauß-Stute, die Ende gegenüber zustach, die Spitzengruppe überrannte, um sich im letzten Bogen dann zu lösen. Der unterwegs zurückgeschobene Futter konnte sie nicht mehr erreichen und war als Zweiter das „schlechteste“ Resultat des Meisters.
Straight Flush
Mit seinem Vierling wäre der Profi gegen einen Straight Flush nicht angekommen, doch bei den Amateuren pausierte Michael Nimczyk natürlich. Torbjorn Simberg legte so seine Karten genau im Ziel auf den Tisch und gewann nach einer packenden Kampfankunft. Auf der Linie steckte Straight Flush die Nase in Front gegen den sich tapfer wehrenden Highlander Boko. Nicht weit zurück endete die speedige Bonanomi CG knapp vor Cora Sun, die zu Beginn des Einlaufes den Kopf schon nach vorn gereckt hatte.
Auch das zweite Amateurfahren endete mit einer knappen Ankunft, doch letztlich hatte Sönke Gedaschko mit seiner Ouverture alles im Griff und packte sich die vom Fleck weg führende Waikiki Fortuna. Kein wirklicher Überraschungssieger und dennoch nur ein Treffer in der V6-Wette. Wetten konnte sich lohnen an diesem Abend.
cb