Alltagssport stand nach dem großartigen Grand Prix-Meeting auf der Karte, doch dieser besitzt bekanntlich nicht nur seine Reize, sondern ist zugleich die Basis für den Spitzensport. Dessen ungeachtet gab es auch an diesem Oktoberabend auf der Hamburger Trabrennbahn gute Leistungen zu sehen. Erstmals seit gefühlten Ewigkeiten regnete es während einer Veranstaltung, ohnehin musste man der Tatsache ins Auge sehen, dass der Herbst nun Einzug gehalten hat.
Französischer Jubel
Zum Auftakt trug Alexander Kelm Louis mon Ami sehr zuversichtlich vor. Er rückte kontinuierlich vor und übernahm eingangs der Schlussrunde das Kommando von Royenne, die am Ende weit vor dem Rest einen Angriff ritt, der aber wirkungslos verpuffte an dem Holländer, der zuvor auf Jahrgangsebene in seiner Heimat schon mehrfach hatte gefallen können. Bellas Bijou als speedige Dritte bot endlich wieder einen Ansatz. Hinter dem einen französischen Namen tragenden Holländer jubelte Kelm in der einleitenden PMU-Prüfung mit der „Becker-Säge“, die sich oft genug auch auf Frankreichs Rennbahnen als Jubel-Geste zeigt.
V6 ohne die Bank des Tages
Die erste V6-Prüfung des Abends holte sich dann Michael Nimczyk mit der glasklaren Favoritin Lady’s Convital, die jedoch mehr tun musste, als ihrem Fahrer sicher lieb war. Zufrieden waren fraglos auch die Wetter, die die Stute als Bank angestrichen hatten, obgleich sie zittern mussten, denn die führende Double Explosion und der tapfer mittuende Darwin Paolo waren bis zur Linie unangenehme Gegner.
Gar nicht schwitzen musste der Anhang der vermeintlichen Bank des Tages, denn die Wettscheine mit Heavy Enemy konnten umgehend entsorgt werden, da ein schwerer Startfehler alle Hoffnungen zunichte machte. So war der Weg frei für Ray Kelly, mit dem Thomas Panschow im zweiten Bogen nach vorn fuhr und sich von Ken Bull und Issa Boko nicht die Butter vom Brot nehmen ließ. Eine Änderung beim Beschlag hatte sich als hilfreich erwiesen, nebenbei sprang mit 14,7 Tagesbestzeit heraus.
Marciano Hauber nervenstark
Ungerührt vom Tempo vorn wartete Marciano Hauber nervenstark hinter Joie de Vivre in der Anfängerklasse, ließ die vorn stratzende Kaja Express nicht aus den Augen und griff sich die Pilotin in der Distanz, dabei fantastische 16,4 beim Debut trabend.
Auch mit Orkan Bo ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen und schaute sich das Geschehen in einem kleinen Feld lange im hinteren Bereich an. Am 500-Meter-Pfosten ergriff er die Initiative und motivierte den Derbyfinalisten immer wieder neu, um sich auch Kaiserhof Newport vom Leib zu halten. Beppi Santana ergänzte als Dritter die Volks-Dreierwette, die 4,2:1 zahlte.
Lukrative Viererwette
Stehversuche unternahm Sina Baruffolo mit Ikarios in einer aus den Bändern gestarteten Prüfung an der Spitze. Erst auf der Schlussrunde kam ein wenig Tempo in die Partie. Doch die Gegner bekamen den Wallach nicht mehr zu fassen, Castanea über die Open Stretch, Don Timoko und Dreamline Promise komplettierten die Viererwette, die erstaunlich viel zahlte: 120,2:1.
Auch die vermeintlich leichte V6-Wette zahlte mit 1.764,7:1 kräftig, denn nach Heavy Enemy kippte auch zum Ende eine Bank um, da Remember Preussen im gestreckten Galopp begann. So war der Weg Start-Ziel frei für Tom Karten und Alwine die die speedige Jet Flevo und Esther locker hielten.
cb