C'est bien mit Roland Hülskath + Triomphe Ferm mit Robbin Bot - Totes Rennen

Die Auftaktprüfung war eigentlich vorab eine klare Sache, doch die Favoriten patzten. Hurricane Boshoeve, erstaunlicherweise auf 17:10 heruntergewettet, scheint derzeit nur sein eigener Schatten zu sein und wurde weit abgehängt nur deshalb Zweiter, weil Local Hero im Schlussbogen in Front galoppierte und Stradivari zwar die tapfer kämpfende Katy Perry knapp in den Griff bekam, die Rennleitung aber im Nachhinein seine Gangart bemängelte und ihn aus der Wertung nahm. So durfte Kornelius Kluth die Blumen abholen.

Auch das zweite Rennen war umkämpft und ging nach aufwändigem Laufen außen herum an Publikumsliebling Drachenblut, den Birgit Riese-Hagen beim lange herbeigesehnten ersten Lebenstreffer perfekt unterstützte. Für Jaap van Rijn, minimal geschlagen, blieb nach Überprüfung durch die Rennleitung wieder nur die blaue Karte.

Der niederländische Nachwuchsstar komplettierte seine unrühmliche Serie eine halbe Stunde später, als ihm Iasi im letzten Bogen mit allen Siegchancen aus der Hand sprang. Die Gunst der Stunde nutzte Robbin Bot, mit Guillaume Boko in seinem Rücken liegend, eiskalt zum ersten Saisonerfolg seines Hengstes.

Viel Arbeit für den Zielrichter

Nicht zu trennen waren die beiden Favoriten im vierten Rennen. Paavo Nurmi (Roland Hülskath) hatte nach früh übernommener Führung den Sieg schon vor Augen, wurde aber von der angreifenden Querida (Kornelius Kluth) auf der Ziellinie gestellt.

Kuriosum am Rande: Züchter beider Sieger ist das Gestüt Buchenhof von Peter Heitmann. Und auch im Finale war es eng, zum vierten Mal urteilte der Zielrichter „Kampf“. C’est bien, die sich die Aufgabe durch eine Galoppade nach dem Start erschwert und am Rande der Disqualifikation gestanden hatte, zog im Einlauf nach vorn, wurde aber von dem hinter ihr postierten Triomphe Ferm herausgefordert. Roland Hülskath und Robbin Bot setzten ihre Finishkünste ein, doch ein Vorteil für einen der beiden war mit bloßem Auge nicht festzustellen. Da die Technik ausgefallen war, wurde erneut auf „totes Rennen“ entschieden, womit Hülskath eine seltene, vielleicht europaweit einmalige Besonderheit gelang, indem er innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Rennen zweimal an diesem sehr seltenen Ereignis beteiligt war.

Hatte der Veranstalter sich nach dem vierten Rennen vorgenommen, für solche Fälle immer einen Blumenstrauß in Reserve zu haben, hätte auch diese Maßnahme letztlich nicht gereicht. Robbin Bot erwies sich als wahrer Gentleman und überließ den Straus der Dame, in diesem Fall Hülskaths siegreicher Stute.