Die bei hochsommerlichen Temperaturen durchgeführte Veranstaltung stand unter dem Patronat des Norddeutschen Traber-Besitzer und Züchter-Vereins und hatte weitere Unterstützter und Sponsoren gefunden, die eine Idee realisierten, die da lautete: Der Norden kann auch allein Rennen machen. Und das konnte er gleich zehn Mal.

Neritz und die Favoriten

Das Gestüt der kürzlich verstorbenen Marion Jauß bei Bad Oldesloe stellte gleich vier Sieger an diesem Renntag. Mit zwei Dreijährigen rahmte die Armada aus der Obhut von Dirk Hafer die sonnige Veranstaltung ein. Rockabye hatte zum Auftakt mit Michael Schmid keine Mühe, während zum Abschluss Kornelius Kluth mit dem Derbykandidaten Prosperous S die Sache schon ernst nehmen musste, denn die einst auch in Neritz beheimatete Open Season hatte es scheinbar erfolgreich mit der Flucht versucht.

Zugleich war mit diesem Doppelschlag auch der Trend am Toto gesetzt, denn Überraschungen waren so gut wie totale Fehlanzeige. So waren auch die beiden anderen Sieger in den Jauß-Farben am Toto favorisiert. Kornelius Kluth schaffte mit der ebenfalls dreijährigen No Nay Never bei ihrem zweiten Lebensstart seinen zweiten Tageserfolg.

Champion doppelt

Immer besser in Schwung kommt der Amateurchampion Andre Pögel, der für drei Fahrten aus Berlin angereist war. Für das Neritzer Quartier gewann er zunächst mit Magic Love, ehe auch der von ihm gelenkte JFK als Brenner am Toto sich durchsetzte. Ein dritter Treffer blieb Pögel verwehrt, obwohl er mit Cherry Lady S bereits im Schlussbogen einen Vorteil erarbeitet hatte. Dann aber kam Hans-Jürgen von Holdt mit seinem Highlander Boko zurück und fing die scheinbar bereits enteilte Jauß-Stute noch ab.

Für das Mommert-Quartier hatte sich neben JFK auch Nada Mas in die Siegerliste an diesem „norddeutschen“ Renntag eintragen können, der mit Robbin Bot alle Attacken abwehrte.

Besonderer Genuss

Zu einem besonderen Genuss wurde für Rennkommentator Carsten Borck dann der Auftritt seines Nordic Jaycee, denn Thomas Panschow lenkte den startschnellen Wallach in Front und teilte ihm dort alles blendend ein, so dass Kornelius Kluth mit der Jauß-Stute Fitforfun nicht vorbeikam und der „eigene“ Sieg in angemessen objektiver Weise kommentiert werden durfte.

Die imponierendste Leistung des Tages sah man im Rennen der besten Tagesklasse, das sich Thomas Reber in Tagesbestzeit von 13,7 mit Crown Wood nicht nehmen ließ. Der Wallach sprühte geradezu vor Gehfreude und ließ die von Irrwisch angeführte Konkurrenz stehen wie Schulbuben.

Da konnte sich der vor nicht allzu langer Zeit in den Sulky zurückgekehrte Ellerhooper Thomas Reber gleich schadlos halten für die Niederlage mit One Penny Black, die vorn 2.000 Meter wie die Siegerin ging, ehe sich aus ihrem Nacken Caviar‘s Dream mit Manfred Walter im Einlauf vorbeiwuchtete. Doch auch dies ein passender Sieger an diesem Renntag: C-Bahn-König Manfred Walter aus Alveslohe für den engagierten Besitzer Norbert Gehrmann aus Schwanewede.