Nach dem sommerlichen Tag zuvor, als es in Hamburg nach Corona-Lockerungen wieder zur Sache ging, dämpfte der Wettergott die Lebensfreude in der Hansestadt am Sonntag wieder ein wenig, doch glücklicherweise blieb es zumindestens trocken. Warum es keine vernünftige Erlaubnis für eine limitierte Anzahl von Zuschauern gab, wird hingegen ein Geheimnis der städtischen Verwaltung bleiben, die „Exzesse“ an anderen Orten durchaus zuließ. Von alldem unbeeindruckt zeigten sich die Vierbeiner und die zweibeinigen maskierten im Stall und Sulky. Leider trübten einige Nichtstarter den Ablauf der Veranstaltung dann doch etwas, doch erfreulich war, dass sich die norddeutschen Quartiere zum Juni-Auftakt mehr als verteidigen konnten.

Die Dreijährigen im Fokus

Michael Nimczyk machte den Anfang bei den Dreijährigen und ließ den Waldgeist aus der Flasche. Der den Namen eines berühmten Galoppers tragende Dreijährige steht im Hamburger Besitz des Gestütes Idee und entledigte sich einer Pflichtaufgabe in feiner Manier.

Mit Lorely Gilmore Mo schien nach bald übernommener Führung die Siegesserie in Sicht, doch die auf der Schlussrunde aufrückende Flotte Biene war zu flott für die Pilotin und gewann mit Kornelius Kluth noch überaus sicher.

Dieser wiederum musste dann hinter Wundervoll mit dem Ehrenplatz zufrieden sein. Hier stellte Josef Franzl die aus dem schwedischen Gestütsbuch stammende Lasbekerin Rosima in überaus gefälliger Manier vor.

Doppeltreffer

Josef Franzl legte zum Abschluss nach und brachte den zuvor fehlerhaften Open Sky glatt vom Start und an die Tete, womit die Messe gesungen war. Zuvor hatte auch Kornelius Kluth einen Doppelerfolg feiern können. Mit Iron Polly hatte er kaum den besten Rennverlauf, dennoch war der im Schlussbogen in vierter Spur eingesetzte Wallach am Ende stärker als der über die Open Stretch innen heranflitzende Highlander Boko, der lange führende Versace Diamant und Cora Sun, was zu einer Viererwettquote von 193,8:1 führte, kurioserweise nur unerheblich höher als die mit 180,6:1 doch sehr gut dotierte Dreierwette.

Gutes Pflaster

Auch der zweite Sieg in der noch jungen Karriere als Amateurfahrerin gelang Caroline Grevenig in der Hansestadt, die sich damit als gutes Pflaster erwies. Mit Powerful PS ließ sie Rockabye nach ein wenig Druck das Kommando übernehmen, konterte diesen dann in der Distanz locker aus.

Thomas Panschow gewann das Rennen der besten Tagesklasse und fand es an der Spitze mit Paris Turf sehr kommod vor. Nach einer Temporeduzierung unterwegs lösten sich die beiden in der Distanz von Freddie Silvakra und kamen in Tagesbestzeit von 14,5 souverän zum Zuge.

Das einstige Dreamteam war wieder vereint: Porto und Hans-Jürgen von Holdt. Beide fanden im Viererwettrennen von innen alles passend vor und stellten in der Distanz den vom Fleck weg führenden Riesenaußenseiter Thatcher erfolgreich. Perfect Hall und Ibracadabra ergänzten einen Viererwette, die niemand auf seinem Wettschein hatte, so dass ein Jackpot entstand, der die nächste Veranstaltung schon vor der Starterangabe interessant machte.

cb