Nicht unbedingt unter einem guten Stern stand der erste Renntag in Hamburg nach der Winterpause. Gerade einmal vier Rennen kamen zusammen, was die Schmerzgrenze bei vielen überschritten haben dürfte. Doch der Mut des Veranstalters, den Renntag dennoch durchzuführen und den Aktiven nach der langen Pause eine Startmöglichkeit in Bahrenfeld zu geben, wurde nicht wirklich belohnt, denn die zugkräftigste Prüfung des Kurz-Programms wurde durch vier Nichtstarter nahezu komplett entwertet. Der in diesem Rennen ausgelobte Dreierwett-Jackpot bekam so den zweifelhaften Charakter der Perlen, die vor die Säue geworfen werden.

Bot eröffnet

Mit der gutklassigen Dreijährigen Okira Bo startete der Renntag in jeder Hinsicht, denn die Stute strebte mit Robbin Bot gleich an die Latten und war dort nicht mehr zu verdrängen. Erneut leuchteten die Farben des Stalles Habo also auf einer Siegerparade, denn mit Okira Bo begann die Serie der Sieger an einem feucht-kühlen Märztag.

So wie die Stute an ihren Treffer vom 21. Februar anknüpfte, so tat es in der Folge auch Lancaster ihr nach, denn auch er war an diesem Tag in Mönchengladbach erfolgreich gewesen. Der Bold Eagle-Sohn ließ sich längere Zeit außen im zweiten Paar ziehen und stellte in der Distanz die Weichen mit trockenem Schlussakkord auf Sieg. Die vom Fleck weg führende Alexa Hazelaar strich etwas enttäuschend klar und sichtbar die Segel auf den finalen Metern.

Lasbek schlägt zurück

In der zweiten Hälfte des Tages griff dann das Gestüt Lasbek ins Geschehen ein und ließ sich auf der Heimatbahn die Butter nicht vom Brot nehmen. Nach einer langen Abstinenz war Obango wieder unter Order und setzte in der Hand von Josef Franzl als heißeste Favoritin des Tages den Siegeszug der Gemeinten zum Kurs von 1,2:1 zwar einerseits fort, andererseits wurde es am Ende doch noch einmal recht knapp, als die speedige One Penny Black zu einer Überraschungsattacke ansetzte. Doch auch für Obango galt damit: Nach dem Sieg ist vor dem Sieg.

Und auch Maxi Cup machte im letzten Rennen da weiter, wo er aufgehört hatte. Mit Lisa Hanikirsch kämpfte sich der bald nach vorn gegangene Wallach nach Hause gegen den hart innen immer näher kommenden Favori de la Basle, doch letztlich konnte der dritte Bot-Treffer abgewehrt werden. Beim Siegerinterview kämpfte die Pilotin hörbar mit den Freudentränen, war es doch der erste Volltreffer seit mehr als zwei Jahren gewesen. Die klar zurück etwas blass laufende Naama komplettierte die Dreierwette in einem Fünferfeld, die so trotz Jackpots nur 27,3:1 zahlte. Zwei der vier Nichtstarter waren als „nicht startberechtigt“ ausgewiesen worden. Warum das erst am Renntag auffiel und nicht am Tag der Starterangabe oder in den folgenden Tagen darf hoffentlich nicht als Indiz für den Zustand des Trabrennsports in Deutschland aufgefasst werden, peinlich war es aber bestimmt und für das Wettgeschäft schädigend.   

cb