Es bleibt dabei: Der Wettergott ist Fan des Hamburger Trabrennsports. Auch der erste Renntag im Juni fand bei perfekten äußeren Bedingungen statt. Die Sonne lachte; wer konnte, suchte sich ein Plätzchen im Schatten, während die sommerlichen Temperaturen den Vierbeinern flotte Zeiten ermöglichten. Großer Sport stand an diesem Pfingstsonntag auf der Karte, was endlich einmal wieder auch von großer Resonanz in jeder Hinsicht geprägt war. So voll hatte man die Trabrennbahn in Bahrenfeld lange nicht erlebt, auch der Wettumsatz konnte da erfreulicherweise mithalten. Da wollte der Trabrennsport nicht zurückstehen und bot alles, was seine Faszination ausmacht inclusive spannender Rennverläufe und Endkämpfe. Kurz gesagt: So muss es sein, oder anders: Der beste Renntag seit dem Grand Prix-Meeting mit einem Gesamtwettumsatz von 167.000 EUR.

Its Showtime

Großartige Unterhaltung und tolle Quoten – was will man mehr. Das Besitzerchampionat bot genau das und einen passenden Sieger, denn in dem als Marion Jauß-Memorial gelaufenen Amateur-Standardrennen setzte sich ein oft für Neritz fahrender Jörg Hafer durch. Its Showtime brachte ihm den Titel eines Champions der deutschen Besitzerfahrer. In einem Rennen voller Abwechslung behielt der Routinier die Nerven und lenkte seine Stute beim zweiten Versuch – „sie war schon etwas kribblig geworden“ – erfolgreich aus dem zweiten Band, suchte die zweite Spur und eingangs der letzten Überseite zum richtigen Zeitpunkt aus der Deckung. Der zwischenzeitlich nach vorn gegangene Klaes Hunt wich Ende gegenüber nach außen, öffnete die Innenspur und sorgte für ein wenig Verwirrung, doch Jörg Hafer ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und finishte sein Rennen nach Hause gegen die speedigen Pastors Girl, James Moko und Admiral Rower – eine Reihenfolge, die vom 18,8:1-Sieger keinen Treffer in der Viererwette mit sich brachte. Jackpot Nummer zwei war dann fällig im zweiten Hauptereignis des Tages, das nicht minder aufregend verlief.

Viel Cash

Das Pit Pan-Rennen ließ sich Robin Bakker mit Cash Winner nicht entgehen. Der Ready Cash-Sohn hatte im Heat zwar kaum überzeugen können, doch im Rennen war er hellwach und trabte ohne Eisen Lichtjahre besser. Da machten auch etliche Extra-Meter den Kohl nicht fett. Nachdem Favorit Staccato HL im gestreckten Galopp begonnen hatte, ging Trainingsgefährte Waldgeist nach vorn und wirkte bis zur letzten Ecke wie ein denkbarer Überraschungssieger, doch dann war der gewinnärmste Teilnehmer zur Stelle und machte mit 12.500 EUR ordentlich Cash. In fantastischen 13,4 gewann Cash Winner, während Waldgeist dahinter den Ehrenplatz verteidigte gegen den aus seinem Rücken attackierenden Bugatti SS und die speedige Blind Date.

Die Viererwette wurde erneut nicht getroffen, zum Abschluss der V6-Wette bescherte Erfolgsfahrer Bakker den glücklichen Wettern eine Quote von 18.647,8:1

Seinen ersten Tagestreffer hatte Bakker mit Yucatan Diamant erzielt. Als er zu Beginn der ersten Gegenseite das Kommando eroberte, war die Partie bereits entschieden. In der Folge kam kein Konkurrent mehr an den Debutanten heran, der sich im letzten Bogen in grandioser Manier von Shanty verabschiedete.

Sonniger Auftakt

Thomas Maaßen eröffnete den Renntag siegreich, indem er eine für Okira Bo maßgeschneiderte Aufgabe Start-Ziel löste. Die Stute nutzte nach Pause den Bandvorteil und kam vorn niemals in Bedrängnis. Dahinter unterstrichen One Penny Black und der brave Quandor ihre gute Verfassung.

Wladimir Gening war für die erste Überraschung des Nachmittages zuständig. Mit Jet Flevo hatte er sich immer einen Rücken gesucht und stieß dann über die Open Stretch zur Quote von 28:1 zu. Die vorn zu gehfreudige Royenne brach auf der finalen Geraden ein, die Gegner liefen innen mit Jet Flevo und außen mit Pogba und anderen an der Stute vorbei. 

Lukrative V6-Wette

Zum Auftakt der Jackpot-V6-Wette gewann Michael Nimczyk zwar Start-Ziel, doch leicht machten es ihm und Maestro Stardust die Gegner wahrlich nicht. Fast über den gesamten Weg wurden die beiden nicht in Ruhe gelassen und auf der Zielgeraden innen (Donner Gallent) und außen (Readly Passion) attackiert, am Ende aber vergeblich.

Einen packenden Endkampf erlebten die Besucher im Rennen der besten Klasse, in dem Timberlake Diamant vorne bummelte, was am Ende zu einer Massenankunft führte. Über die Open Stretch war Thomas Panschow auf der Linie zur Stelle und nagelte mit Iron Polly  Timberlake Diamant fest, nur knapp dahinter schlugen General Lee und Larsson an.

Viel tun musste auch Flotte Biene, denn sie war außen hängen geblieben, kämpfte sich dennoch hin in der Hand von Kornelius Kluth und enttäuschte so ihren starken Anhang nicht.

Zukunft

Im TCT Satelliten-Rennen ließ der deutsche Champion dann nichts anbrennen. In einem kleinen Feld, das durch Galoppaden gleich halbiert wurde, steuerte Michael Nimczyk Yahoo Diamant souverän nach vorn und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Bella Bavaria dahinter gefiel auch in der Niederlage vor Dania Beach.

Den Schlusspunkt setzte Marciano Hauber mit der völlig überlegenen Kosy Occagnes, die gegen Beppi Santana und Kaiserhof Newport an der Spitze spazieren ging und vor einer guten Zukunft stehen sollte.