Es war kein glatt verlaufender Renntag, aber davon bekamen die Besucher vor Ort zum Glück  wenig mit. Bei guten äußeren Bedingungen gab es vor allem im Bereich des Totos erhebliche Probleme, so konnte etwa die im Vorwege konzipierte V7-Wette in Zusammenarbeit mit München nicht durchgeführt werden. Kurz vor dem Renntag stand der gesamte Toto still, auch die Außenwette ruhte wie der berühmte See. Ebenfalls Ruhe herrschte an der Grenze zu den Niederlanden, die soeben nahezu komplett zum Risikogebiet erklärt worden waren. Experte Hans Sinnige musste den Hamburg-Trip canceln, die im Rahmen der Deutschen Amateurmeisterschaft engagierten Christoph Pellander und Carsten Borck tanzten sozusagen auf zwei Hochzeiten und moderierten von der Geläufauffahrt. Dann aber rollte ein abwechslungsreicher Renntag ab, der mit Hans-Jürgen von Holdt seinen dominierenden Akteur fand.

Umkämpfte Vorentscheidungen

Auch wenn es „nur“ Amateursport ist, so wird doch mit aller Ernsthaftigkeit gestritten, was die Deutsche Amateurmeisterschaft wieder einmal kennzeichnete. Natürlich geht es auch um stattliche Prämien, aber vor allem um den Einzug ins Finale und dann um den Titel eines Deutschen Amateurmeisters. Die Rennleitung hatte einiges zu tun, um die engagierten Kräfte im Sulky an die Einhaltung der Regeln zu erinnern. Im ersten Vorlauf setzte sie den Sieger Ni Hao mit Sönke Gedaschko hinter den ursprünglich Zweitplatzierten Quandor mit Lesley Renner zurück wegen eines zu frühen Fahrspurwechsels in der Startphase. Beide erreichten aber das Finale, gemeinsam mit Emma Stolle und Over the Cloud.

In der offenen Abteilung des ersten Vorlaufes musste dann Ann Boleyn ganz eliminiert werden, weil Emma Stolle beim Versuch der Attacke nolens volens eine doppelte Open Stretch eröffnet hatte, da sich in der originalen bereits Christoph Pellander mit Irma la Douce tummelte. So erreichte neben dem früh nach vorn gezogenen Sieger Jaxon Schermer mit Thomas Maaßen auch noch Sternschnuppe Poet mit Nick Schwarma das Finale, was sich später als wichtig erweisen sollte.

Den zweiten Vorlauf gewann Hans-Jürgen von Holdt mit Windspeed Start-Ziel überlegen gegen Idony und Good Game BR. Bis auf die disqualifizierten Milkos und Fitforfun erreichten alle Pferde aus dieser Vorentscheidung den Endlauf.

Deutscher Meister

Hier drehte der Hufschmied aus Neu-Wulmstorf dann auf und gewann mit Windspeed zum zweiten Mal den Titel eines Deutschen Meisters. Nach einigen Verzögerungen in der Startphase, Jaxon Schermer und Nordic Jaycee waren durch tierisches Fehlverhalten negativ aufgefallen, ging es dann zur Sache. Thomas Maaßen – „Ich habe mich 1.500 Meter wie ein Deutscher Meister gefühlt, danach eher als Bademeister“ -  ließ es mit Jaxon Schermer vorne ordentlich kesseln, um dann „unterzugehen“. Im Einlauf war Hans-Jürgen von Holdt mit Windspeed zur Stelle und gewann vor einer gigantisch laufenden Sternschnuppe Poet und Ni Hao, wobei dieser damit endgültig den Titel „Pechvogel des Tages“ sich holte, war er doch 800 Meter mit einem Plattfuß unterwegs.

Weil es so schön war, legte Hans-Jürgen von Holdt im Finale B dann Start-Ziel mit Maranello Bo nach.

Triplette

Auch das Trainingsquartier Tietz feierte eine Triplette. Zunächst gewann Thorsten mit Power Snatch nach einer Konterattacke aus dem Rücken von  Jacques Villeneuve die Auftaktprüfung, ehe Sarah Kube ihr Können im Sattel und im Sulky unter Beweis stellte. Mit Paris Turf dominiert sie den ersten Lauf zum Kombi-Cup in flotten 14,4 gegen Giant Starlake und Bonjour Ganyboy AM, um danach auch im Wagen des Wallachs keine Probleme zu haben.

Die beste Tagesklasse war ebenfalls den Amateuren vorbehalten. Hier ließ sich der ehemalige österreichische Staatsmeister Johan Preining jr. den Weg außen mit Mac Smily zeigen und schnappte im Einlauf zu, was einen dritten Sieg von Sarah Kube im Wagen des Zweitplatzierten New Dawn vereitelte.

cb