Auf das Wetter ist Verlass, wenn in Hamburg Rennen sind. Hatte es am Morgen noch geschneit, so präsentierte sich der Himmel zwar zuweilen bewölkt, aber größtenteils doch blau an diesem ersten April-Sonntag, an dem die Vorentscheidungen zum ersten Saisonhöhepunkt ausgetragen wurden. Das Schwarzer Steward-Rennen begann mit drei Vorentscheidungen und bot grandiosen Rennsport mit außergewöhnlichen Leistungen der teils ja noch sehr gewinnarmen Teilnehmer. Vor allem die Pferde aus dem Stall der Gerrits Recycling imponierten, doch auch der dritte Vorlaufsieger hatte sich aus dem Nachbarland auf den Weg gemacht. Für die Einheimischen scheint der Sieg im Finale Ostermontag nach den Vorläufen kaum realisierbar zu sein, zu imponierend waren die Darbietungen der Pferde aus den Niederlanden.

Van Rijn verwandelt

Mit insgesamt drei Siegen wurde Jaap van Rijn zum Fahrer des Tages. Der Holländer gewann gleich zwei der drei Vorentscheidungen zum Schwarzer Steward-Rennen. Den ersten Vorlauf sicherte er sich mit Capitano, der als absolute Kirchenmaus mit gerade einmal 1.150 EUR Gewinnsumme angereist war und sich verblüffend souverän in fantastischen 13,7 gegen den Stallgefährten Lozano und den durch die zweite Reihe gehandicapten Redford durchsetzte.

Im zweiten Vorlauf war van Rijn noch schneller unterwegs. Mit Gladiator As sammelte er Gegner um Gegner ein und erdrückte den Piloten LeBron Boko, wobei er sich auf sagenhafte 13,2 steigerte und nicht am Ende angekommen zu sein schien. Saisonrekord wurde vermeldet in der 8.000 EUR-Klasse.

Seinen dritten Treffer markierte der junge Niederländer dann zum Abschluss mit Edens Boy, der über den langen Kanten früh nach vorn durfte und dort alles immer unter Kontrolle hielt. Virginias Prime und Super Queen C komplettierten eine Knack-und-back-Wette, die lediglich 2,7:1 zahlte.

Luuk gewinnt

Doch ob die blauen Farben der Gerrits Recycling auch im Finale vorn leuchten werden, ist nicht gesichert, denn auch der dritte Vorlaufsieger imponierte ungemein. Aus den Niederlanden war Micha Brouwer mit Luuk Schermer angereist und zerlegte die Konkurrenz nach Belieben in 14,0. Lindstedt Boko und Hockstedt dahinter gefielen, waren aber chancenlos. Der Mitte der ersten Überseite nach vorn gezogene Hengst machte seinen Fahrer und Mitbesitzer Micha Brouwer mutig, denn er kündigte im Winner-Circle den Sieg im Finale an: „Luuk gewinnt!“

Maidenschaft abgelegt

Gleich beim ersten Versuch gelang Gadira ein Volltreffer. Heiner Christiansen führte die Stute über die Open Stretch  zum Sieg in der Auftaktprüfung. Von der Spitze aus setzte sich Thomas Panschow mit Gentle du Noyer durch, der aber auch von Galoppaden der Konkurrenz profitierte. Der 14,5:1-Außenseiter machte die V7-Wette etwas länger, denn sie zahlte mit zahlreichen Heißen immerhin noch 2003,1:1. Zu diesen zählte auch der 1,3:1-Kocher zum Auftakt: Cardolan Byd bescherte seinem Besitzer Gert Jan de Vries bei seiner ersten Hamburger Fahrt gleich einen Volltreffer.

Erwartet

Doch auch mit anderen Siegern hatte man durchaus rechnen können. Nach dem Einstandssieg war auch Remember Preussen favorisiert; Thomas Maaßen ließ sich die Chance zu punkten nicht entgehen. Josef Franzl übernahm mit Royenne ungewollt früh das Kommando, kam dann aber nicht mehr in Gefahr und gewann mit der Lasbekerin auch den dritten Jahresstart.

cb