Goldhelm Michael Nimczyk und Silberhelm Josef Franzl punkteten jeweils doppelt. Trotz der allgemein ungeliebten Startnummer acht wurde die Hälfte der Prüfungen von Pferden gewonnen, die von diesem äußeren Startplatz starten mussten.

Von außen in Front

Den Auftakt machte Unicorn Diamant und komplettierte damit ihren persönlichen Hattrick. Kornelius Kluth, der im Vorfeld mit der scheinbar ungünstigen Ausgangslage gehadert hatte, setzte vom Fleck weg alles auf eine Karte, schickte die Jauß-Stute von Startplatz acht an die Spitze und durfte dort ungestraft das Tempo herausnehmen, so dass Unicorn Diamant auf dem schnellen letzten Viertel jederzeit gegen den außen herum groß gegangenen Porto ausreichend zulegen konnte. „Hattrick“ schien auch die Devise von Michael Nimczyk zu sein. Kiss Me Bo beendete ihre fast schon schwarze Serie mit fünf Ehrenplätzen in Folge, als sie über die open stretch die nach einer Runde in Front gezogene Nelly Pepper mühelos abfing. Anschließend gehörte der Champion zu den Fahrern, die Nummer acht alles andere als schlecht fanden. „Für ein immer noch unsicheres bzw. leicht zu irritierendes Pferd wie Jacky Greenwood ist das nicht verkehrt, denn man kommt auf jeden Fall störungsfrei in die Partie und kann dann überlegen, was zu tun ist“. Sprachs, ließ die Stute flott eintreten und bald das Kommando übernehmen und kam von der Spitze aus trotz einer feinen Schlussleistung von Geheimtipp Only Time problemlos nach Hause.

Favoritenstürze

Der dritte Sieg in Folge schien anschließend für Nimczyk lediglich Formsache zu sein, nachdem der nur knapp oberhalb des Geldwechselkurses gehandelte Quick Winner bereits nach 500 Metern in Front gezogen war. Im Einlauf entwickelte jedoch der in seinem Rücken geschonte Notime to play einen so sensationellen Speedwirbel, dass gegen den von Danny den Dubbelden perfekt eingesetzten Achtjährigen kein Kraut gewachsen war. Noch knapper und dramatischer, aber mit demselben Ausgang, ging es eine halbe Stunde später zu. Der vier Tage zuvor in Gelsenkirchen überragend siegreich gewesene Kjeld von Haithabu schien nach sofort übernommenem Kommando nach Belieben schalten und walten zu können, als trotz eines Rennens durch die Todesspur Maxi Cup im Einlauf immer stärker wurde und, von Josef Franzl konsequent unterstützt, den haushohen Favoriten mit dem letzten Schritt erwischte. Wesentlich einfacher hatte es der Lasbeker Gestütstrainer zum Abschluss mit dem längst nicht erfassten Newport Beach, auch wenn sich die vorgesehene Taktik nicht umsetzen ließ. „Ich wollte ihn heute eigentlich von hinten fahren, doch fand sich in zweiter Spur kein Führpferd, und im Mittelfeld innen wollte ich auch nicht liegen bleiben, um dann eventuell eingekesselt zu werden“, erläuterte Franzl bei der Siegerehrung sein taktisches Umdenken. Also hatte Newport Beach aus der Not eine Tugend gemacht, sich nach 500 Metern bereits vor das Feld gesetzt und dort ganz souverän sein Tempo heruntergespult.

Comeback geglückt

Nach mehr als 15 Jahren Abstinenz hatte Thomas Reber wieder eine Lizenz beantragt. Eigentlich wollte er nur hinter der von der Familie erworbenen Woodbrown Beauty im Probelauf in den Sulky steigen, doch wie kaum anders zu erwarten, hagelte es bei der Starterangabe Anfragen, nachdem Rebers Anwesenheit die Runde gemacht hatte. Auch wenn es für den bereits in jungen Jahren zu über 600 Siegen gekommenen Catchdriver noch nicht zu einem Volltreffer reichte, deuteten Platzierungen mit den Außenseitern Los Vascos (4. zur Quote 15:1), Mai Tai (3./9,1:1) und vor allem Nordic Jaycee (3./104:1) an, dass Reber nichts verlernt hat und in Zukunft die Szene wieder bereichern wird. Der nächste Renntag in Bahrenfeld, wieder als PMU-Matinee, findet am Sonntag, 22. März ab 11.00 Uhr statt.