Josef Franzl gelingen sechs Tagessiege

Pünktlich zur ersten Feststellungsprüfung des Rennabends öffnete der Himmel seine Pforten. Somit blieb wohl kein Aktiver am einzigen Hamburger Renntag im Juli trocken, doch Regen gehört nun einmal zu einem Outdoor-Sportereignis dazu, wenngleich die Besucher diesem natürlich ausweichen konnten. Nicht ausweichen konnten die Aktiven, und diese wiederum trafen stets auf einen bestens aufgelegten Josef Franzl, der einfach alles gewann.

Franzl-Festspiele

Es war schon vor dem Renntag absehbar, dass es ein Triumphzug werden könnte, denn für das Gestüt Lasbek hatte Josef Franzl einige chancenreiche Kandidaten genannt, doch bekanntlich muss auch jedes noch so leicht scheinende Rennen erst gewonnen werden. Höchst selten aber ist es, wenn man alle seine Starts gewinnt, erst recht, wenn es deren sechs sind. Von alldem aber ließ sich Josef Franzl nicht beirren und legte gleich gut los. Mit Ovation L.A. nahm er sofort die Führung und kam mit der 1,4:1-Favoritin nicht mehr in Gefahr. Dann legte er gleich nach mit Naheed. Er ließ sich an vierter Stelle eine Runde den Weg zeigen, um dann den Piloten Bogomir CG zu „ermorden“, der das zweite Geld rettete gegen Iron Polly. Tagestreffer Nummer drei war dann fällig mit Mephisto PS, der nach idealem Verlauf im Einlauf zuschlug. Als Catchdriver war Josef Franzl ebenso gut aufgelegt wie als Trainer-Siegfahrer davor. Danach war er dann wieder siegreich für das Gestüt Lasbek, als er mit Osoma die „Leichen“ von der Walstatt einer überpaceten Partie räumte.Mit Namur ließ er sich dann nicht ganz so viel Zeit, sondern fuhr eingangs zum zweiten Bogen nach vorn und in der Folge spazieren. Der Ready Cash-Sohn war beim ersten Start gleich vollkommen souverän.Den Schlusspunkt setzte er mit Gian Luca Pasel. Die Stute sammelte im Speed auch die bald nach vorn gezogene Fitforfun ein. Damit war der Triumph komplett, denn alle Rennen, an denen er teilnahm, gewann er.

Entschädigung

Den zweiten Platz im Großen Preis der NRZ hatte Halva von Haithabu am grünen Tisch eingebüßt. Ein bisschen Wiedergutmachung schwang also mit beim Triumph im Rennen der besten Tagesklasse. Roland Hülskath fuhr energisch durch und holte sich die Kurzstreckenprüfung in feinen 12,1 gegen eine in seinem Rücken nie nachgebende Mon Etoile.  

Nichts verlernt

Tochter Ronja ist die deutsche Championesse im Satteltraben, doch Susann Walter war selbst zu ihrer aktiven Zeit eine feste Größe in diesem Metier und auch im Fahren. Sie nahm gleich mit Miles United, dem Fuchs aus dem Besitz ihrer Tochter, das Kommando und fuhr die Sache locker nach Hause gegen Twelve in a Row mit Sandra Weinert und Zweitausend PS in der Hand von Thomas Reber. Dramatisch verlief dann die Wiederholung. Im Vorwege musste der Vorabfavorit Miles United wegen Lahmheit zurückgezogen werden, dann patzte der „eingesprungene“ Totofavorit Nordic Jaycee beim Ab. Der bald nach außen gezogene Twelve in a Row gewann mit Hans-Jürgen von Holdt knapp gegen Colza du Gers, hatte selbst aber kein Triumphgefühl und fuhr gen Stall. Zuürckgeholt genoss der Neu-Wulmstorfer eine kaum noch erhoffte Siegerehrung. Fantomas hatte nach seiner Übersiedlung in den Norden mehrfach enttäuscht, doch auch er hat nichts verlernt und zeigte dies nach vorsichtigem Beginn mit einer starken letzten Halben. Sönke Gedaschko steuerte seinen Schützling zu einem lockeren Sieg gegen Henry Havana und Milkos.